Das TARNWERK

 
 

Das Scheinwerk wurde 11,3 km in nordwestlicher Richtung (321°) von den Reichswerken "Hermann Göring“ entfernt errichtet. Somit lag die Anlage in der Hauptanflugrichtung der alliierten Bombergeschwader. Diese nutzten bei Taganflug den Mittellandkanal als Leitstruktur am Boden.  Nach Erreichen der Stadt Peine erfolgte die Kursänderung auf 150°, welcher zu den Reichswerken führte. In exakt dieser Richtung war das Tarnwerk vorgelagert.

Luftbildanalyse

Anflugskizze: Tarnwerk Broistedt (1), Tarnwerk Bodenstedt (2), Peine (PE), Salzgitter-Lebenstedt (SZ), Reichswerke „Hermann Göring“ (HGW), Mittellandkanal (MLK), Stichkanal Salzgitter (SK)

Die Ausrichtung der Gebäudekomplexe des Originalwerkes ist durch die Schienenführung bedingt. Der Winkel beträgt ca. 60°. Diese Ausrichtung wurde bei der Errichtung des Scheinwerke respektiert und originalgetreu wiedergegeben.

Die Hauptachse des Werkes (entsprechend der „Werkstraße 3“) verläuft in NO-SW Richtung (038°-218°). Die Achse des Replik allerdings verläuft 12° rechtdrehend versetzt dazu (050°-230°).

Die durch die Luftaufklärung identifizierbaren Gebäude wurden im Maßstab 1:4 nachgebildet. Das Walzwerk I (1) hat eine Gesamtlänge von  etwa 800 m. Die deutlich erkennbare Replikation war mit 200 m Länge errichtet worden. Sichtbar weiterhin
das westlich davon gelegene Stahlwerk (2) mit der Stranggießanlage (3) und der noch westlicheren Hauptwerkstatt (4). Nördlich ragten die Hochöfen-Attrappen auf (5).  Ebenfalls deutlich schattenwerfend - der Nachbau des Gichtgasbehälters (6). Sogar die Hafengebäude an der angedeuteten Replik des Stichkanals und die Kokerei (7) sind nachgebaut worden. Das Original der Anlage (X) ist inzwischen demontiert worden. Südlich davon erkennt man das H-förmige Gebäude (8), in dessen Original jetzt das Qualitätswesen untergebracht ist und östlich angrenzend die Masselgießanlage (9). Bemerkenswert ist der Nachbau der Schredderanlage (S). Diese ist nicht wie die anderen Gebäude aus Holz, Schilfrohr und Leinwand errichtet sondern teilweise verbunkt ausgeführt. Das Gebäude beherbergte die Steueranlage und war Beobachtungsstand für die Besatzung des Tarnwerkes. Es steht - nach Sprengversuchen britischer Pioniere - noch heute in der Bodenstedter Feldmark.


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Luftbild, Salzgitter AG, 2000